Glaskörper-Operation
Eine Glaskörperoperation (Vitrektomie) ist heutzutage minimalinvasiv
Der Name „Vitrektomie“ bezeichnet eine Operation am Augapfel, bei der der Glaskörper entfernt wird. Eine solche Behandlung ist bei Erkrankungen an der Makula oder Netzhaut notwendig. Um die Makula oder Netzhaut im sogenannten hinteren Augenabschnitt zu erreichen, muss der dazwischenliegende Glaskörper entfernt werden.
Auch bei stark störenden Glaskörpertrübungen kann die Vitrektomie als eine mögliche Option in Erwägung gezogen werden. Eine solche Behandlung ist heutzutage minimalinvasiv mit sehr feinen Instrumenten und oftmals ambulant möglich.
Was ist eine Vitrektomie?
Der Begriff der Vitrektomie bedeutet wörtlich übersetzt, was bei der Operation passiert: nämlich, dass der Glaskörper des Auges entfernt wird („vitreus“, lat. = gläsern und „ek“, griech. = herausschneiden). Das ist allerdings nur ein Schritt der Operation, die in der Regel notwendig ist, um z.B. an die Netzhaut zu gelangen.
Eine Vitrektomie wird in der Regel ambulant durchgeführt. Durch kleinste Öffnungen führt der Chirurg feine Operations- und Beleuchtungs-Instrumente in das Auge ein. Dann entfernt er langsam das Innere des Glaskörpers und füllt als Ausgleich eine Spezialflüssigkeit ein. Mit einem dritten Instrument wird der erkrankte Bereich der Netzhaut behandelt.
Nahtlos und schmerzfrei
Die moderne sogenannte 27-Gauge-Technik ermöglicht mit Instrumenten von nur 0,4 mm Außendurchmesser eine nahtlose und schmerzfreie Operation mit sehr geringer Komplikationsrate. Früher wurden mit der konventionellen 20-Gauge-Technik doppelt so große Zugänge von 0,8 mm benötigt. Durch das Vorgehen mit nun extrem kleinen Schnitten ist die Behandlung in der Regel ambulant möglich.
Der Eingriff ist schmerzfrei und erfolgt unter sterilen Bedingungen. Die Operation wird von spezialisierten Augenärzten durchgeführt. Vor der Operation wird das Auge desinfiziert, um zu verhindern, dass Krankheitserreger von der Hautoberfläche ins Innere gelangen. Das Auge wird entweder örtlich betäubt oder Sie schlafen in Narkose. So ist in jedem Fall sichergestellt, dass die Behandlung schmerzfrei und sicher ist.
Makulaloch und Netzhautablösung
Ein Loch in der Makula, auch Makulaforamen genannt, oder eine Netzhautablösung bedrohen die Sehfähigkeit stark und müssen sofort behandelt werden. Nur damit können die empfindlichen Sehzellen und damit die Sehfähigkeit erhalten werden. Das geschieht mit einer Vitrektomie.
Nach der Entfernung des Glaskörpers, wird vorübergehend Gas ins Auge gegeben, um die Netzhaut fest an ihre Unterlage zu drücken. Das Gas im Auge wirkt wie ein „innerer Gipsverband“ auf die Netzhaut.
Damit das Gas auf die richtige Stelle (das Makulaloch oder andere Netzhautlöcher) drücken kann, sollte der Patient für eine Woche oder mehrere Wochen nach der Operation den Kopf entweder nach unten halten (am besten auf eine Tischplatte aufstützen und im Bett in Bauchlage) oder je nach Lage des Loches auf einer bestimmten Seite liegen. So drückt die stets im Auge nach oben steigende Gasblase von innen genau auf den Bereich, der behandelt wird. Diese „Krankengymnastik fürs Auge“ ist ein wesentlicher Teil der erfolgreichen Behandlung und sollte möglichst ganztägig (!) (mit kleinen Ausnahmen, z.B. Essen) durchgeführt werden.
Hier die OCT-Bilder eines Patienten mit einem Makulaloch vor und nach einer Vitrektomie. Sie zeigen sehr gut, wo das Loch entstanden ist und wie die Netzhautschichten nach der Vitrektomie wieder glatt anliegen.
Membranen auf der Netzhaut
Epiretinale Gliose und Macular Pucker
Eine Membran auf der Netzhautmitte (epiretinale Gliose) verschlechtert das Sehen und führt zu wellig verzerrten Linien (Amsler-Test). Um diesen Prozess zu stoppen, ist eine Vitrektomie erforderlich.
Dabei wird nach dem Entfernen des Glaskörpers das feine wellige Häutchen vorsichtig abgezogen. Zusätzlich wird auch die Grenzschicht von Glaskörper und Netzhaut (Membrana limitans interna) entfernt, um ein erneutes Nachwachsen des Häutchens zu verhindern.
Vitrektomie auch bei sehr starken Glaskörpertrübungen?
Obwohl Glaskörpertrübungen für das Augenlicht keine ernsthafte Bedrohung darstellen, können sie die Sehfähigkeit und damit die Lebensqualität deutlich einschränken.
Grundsätzlich raten wir bei störenden Glaskörper-Trübungen immer zunächst zu einer Laser-Vitreolyse, da sie schonender ist und weit weniger Risiken beinhaltet als eine Vitrektomie.
Bei sehr ausgeprägten und stark störenden Glaskörpertrübungen, die nicht mit der Laser-Vitreolyse zu entfernen sind, sollte abgewogen werden, ob eine Vitrektomie sinnvoll ist. Bei einer solchen Entscheidung sind viele Faktoren wichtig: vorliegende Erkrankungen, Ihr Alter, Ihre Erwartungshaltung hinsichtlich des Behandlungserfolges und vieles mehr. Wir beraten Sie immer in Ruhe, sehr sorgfältig und stets kritisch zu diesem Thema.
Vorsorge Makula und Netzhaut
Wer betroffen ist, braucht in jedem Fall eine gute Beratung und ggf. eine Vitrektomie. Da gibt es kein Wenn und Aber. Eine frühzeitige Diagnose jedoch kann helfen, rechtzeitig Vorsorge zu treffen. Denn behandelt werden muss nur ein fortgeschrittenes Stadium. Und das ist immer schon frühzeitig in unserer Vorsorge erkennbar – jedoch ohne Warnzeichen für Sie. Daher ist eine regelmäßige Vorsorge der Makula wichtig.
Folgende Untersuchungen sind heutzutage Goldstandard und gewährleisten eine absolut exakte Diagnostik der Makula und optimale Beobachtung bei den Betroffenen. Alle Untersuchungen werden Ihnen anschaulich und gut verständlich an großen Monitoren erläutert. Gern können Sie Ihre Bilder als Farbausdruck zu Ihren Unterlagen nehmen.
- alle 2 Jahre: ab 60+
- alle 6-9 Monate: bei Auffälligkeiten
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