Kann Grüner Star behandelt werden?

Ja und Nein. Es gibt keine Heilung – wohl aber Rettung. Das Glaukom ist eine chronische Erkrankung und kann nicht geheilt werden. Mit den heutigen Therapie Möglichkeiten jedoch kann bei rechtzeitigem Therapiebeginn meist das bestehende Sehvermögen erhalten und eine Verschlechterung oder gar Erblindung verhindert werden. Ein bereits eingetretener Sehnervenschaden kann nicht rückgängig gemacht werden! In der Glaukomtherapie geht es daher um Schadensabwendung bzw. –begrenzung. Deshalb ist die frühe Diagnose so wichtig.

Wie wird Grüner Star behandelt?

Als eine der Hauptursachen gilt erhöhter Augeninnendruck. Die Behandlung des erhöhten Augendruckes ist vielfach gut möglich.

Alle Ursachen des Glaukoms sind jedoch noch nicht bis ins letzte Detail erforscht. Doch wir wissen heute, dass Grüner Star – wie beispielsweise auch die Alzheimer- oder die Parkinson-Krankheit – eine systemische neurodegenerative Erkrankung ist. Vollkommen unabhängig vom erhöhten Augendruck bestehen weitere grundlegende Mechanismen der Glaukom Krankheit, die den Sehnerv schwächen. Das sind entzündliche Prozesse (Neuroinflammation) und oxidativer Stress. Beide tragen dazu bei, dass der Sehnerv allmählich degeneriert.

Ihr Augenlicht

„Ein Glaukom zeigt erst Symptome, wenn es für eine Therapie zu spät ist.“

Dr. Fabia Müller-Groh

Immer mehr in den Fokus rückt demzufolge auch die Behandlung durch innovative Ernährungsmedizin, um die systematisch neurodegenerative Komponente des Glaukoms positiv zu beeinflussen.

Da eine Senkung des Augeninnendrucks nicht bei allen Patienten das Fortschreiten des Glaukoms stoppen kann, sucht man in der Glaukomforschung intensiv nach ergänzenden Therapieansätzen. Die Reduzierung von oxidativem Stress ist ein Ansatz, der die verfügbaren Behandlungsstrategien ergänzen kann.

Demzufolge gibt es in der modernen Glaukom Therapie grundsätzlich zwei Säulen: Die Augendruck-Senkung und sowie die Verminderung von Neuroinflammation und oxidativem Stress. Augentropfen, Laserbehandlung und Operationen sind bewährte Optionen, die den Augeninnendruck herabsetzen, während die innovative Ernährungsmedizin zum Ziel hat oxidativen Stress und entzündliche Prozesse im Körper zu minimieren.

Behandlungsarten Grüner Star

Die Behandlung des Glaukoms erfolgt einerseits mit dem Ziel der Augendruck Senkung über Augentropfen und chirurgische Verfahren wie die SLT Laserbehandlung oder Grüner Star Operationen sowie ergänzend mithilfe innovativer Ernährungsmedizin. Auf diese Weise kann das Fortschreiten der Krankheit teilweise aufgehalten und das Sehvermögen bewahrt werden.

Man weiß heute, dass Grüner Star zu den neurodegenerativen Erkrankungen zählt – wie die Alzheimer- und Parkinson-Erkrankung. Die traditionelle Behandlung besteht in der Senkung des Augeninnendrucks. Über eine zusätzliche Umstellung der Ernährung und des Lebensstils lassen sich Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder Fettstoffwechselstörungen positiv beeinflussen. Ein gesunder Lebensstil mit abwechslungsreicher Ernährung, regelmäßiger Bewegung, wenig Alkohol und einem Verzicht auf Nikotin kommt somit auch der Gesundheit der Augen bei Glaukom zugute.

Mir liegt am Herzen, mit der am schonendsten Behandlung zu beginnen. Aus diesem Grund ist auch beim Glaukom in den meisten Fällen der klassische Behandlungsplan mit einer sanften SLT Laserbehandlung oder Augentropfen zu starten. Erst dann folgt die Durchführung einer Operation. Ebenfalls ein medizinisches Grundprinzip ist jedoch, dass ich jede Behandlung individuell auf den Patienten ausrichte. In bestimmten Situationen kann es daher sinnvoll und sogar wichtig sein, die Operation als erste Behandlungsmaßnahme zu wählen. Da eine Senkung des Augeninnendrucks nicht bei allen Patienten das Fortschreiten Grüner Star stoppen kann, sind Therapieansätze wie gesunder Lebensstil und abwechslungsreiche Ernährung eine besonders wichtige Ergänzung.

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit bietet die Neurostimulation des Sehnervs. Hier werden elektrische Reize eingesetzt, um die Zellen und Fasern des Sehnervs vor dem Untergang zu schützen und deren Regeneration zu fördern. Mit dieser Methode haben sich Besserungen der Farben und der Gesichtsfeldausfälle nachweisen lassen.

Grüner Star Augentropfen

Die medikamentöse Therapie des Glaukoms sieht in erster Linie die Anwendung von Augentropfen vor. Die meisten dieser verwendeten Tropfen bewirken eine Senkung des Augendrucks. Es kommen unterschiedliche Substanzen zur Anwendung, die sich in Wirkstoffen unterscheiden. Nach Bedarf können die Präparate gewechselt oder miteinander kombiniert werden.

Um das Glaukom erfolgreich zu behandeln, ist es wichtig, die Augentropfen regelmäßig und kontinuierlich zu verwenden. Da das Glaukom nicht heilbar ist, werden die Medikamente lebenslang genommen – oder eine der folgenden alternativen Behandlungen gefunden.

SLT Augendruck Laser

Die SLT ist eine moderne Lasertherapie des grünen Stars mit drucksenkender Wirkung. Sie ist heute als Erstbehandlung neben Augentropfen anerkannt. Menschen mit der Diagnose Glaukom / Grüner Star folgen einer täglichen Routine. Sie tropfen mehrmals am Tag ihre Augen, um den Druck zu senken, den das Glaukom im Augeninneren verursacht. SLT Augendruck Laser ist eine überzeugende lichtbasierte Behandlung des Glaukoms / Grüner Star.

Treffen die folgenden Punkte auf Sie zu, sollten Sie SLT als Behandlungsmöglichkeit Grüner Star in Betracht ziehen:

  • Ich suche nach einer Alternative zur täglichen Medikamentengabe mit Augentropfen
  • Bei mir wurde Glaukom neu diagnostiziert oder bei mir besteht der Verdacht auf Glaukom.
  • Ich suche nach einer Lösung, die den Augeninnendruck ohne Augentropfen senkt.
  • Ich als Glaukom-Patient möchte etwas tun, weil ich mit der Wirkung meiner getropften Medikamente unzufrieden bin.

Ich behandle Glaukom / Grüner Star, indem ich mit dem Laser den Druck vom Auge nehme – sanft und schnell. Die Selektive Laser-Trabekuloplastik (SLT) ist ein einfacher, hochwirksamer, lichtbasierter Eingriff, den ich seit 2012 ambulant in der Augenpraxis Bremen / Weyhe durchführe. Der SLT Laser hat bereits tausenden von Patienten auf der ganzen Welt geholfen. Langzeitstudien ergaben, dass auch nach über 10 Jahren keine Nebenwirkungen eintreten.

Grüner Star Mikro-Implantate (MIGS)

MIGS bedeutet mikro-invasive Glaukom Chirurgie, engl. „micro invasive glaucoma surgery“. In diesem Fall kommen Mikro-Implantate zum Einsatz. Die winzigen Implantate dienen als Bypass für das Kammerwasser und können dadurch den Augendruck senken. Nach der Operation benötigen Patienten in der Regel keine oder deutlich weniger Augentropfen: In vielen Fällen wird Tropfenfreiheit erreicht.

Winzige Implantate wie iStent oder XEN können schnell und nahtfrei eingesetzt werden und haben dabei einen ähnlichen Effekt wie herkömmliche Operationen des grünen Stars. Der größte Vorteil eines solchen mikroinvasiven Eingriffs, kurz MIGS genannt, ist eine kürzere Heilungszeit mit weniger Beschwerden.

Da es verschiedene Glaukomformen und -verläufe gibt, setzen Mikroimplantate bzw. Stents an verschiedenen Stellen des Abflussystems des Auges an:

  • Trabekuläre Microstents setzen am Schlemm’schen Kanal an und verbessern den trabekulären Abfluss. Beispiele: iStent und iStent inject W
  • Filtrierende Gel-Stents verbessern den Abfluss unterhalb der Bindehaut (subkonjunktival). Beispiele: MicroShunt oder XEN-Implantat
  • Suprachoroidale Stents verbessern den natürlichen Abflussweg aus der Vorderkammer in den suprachoroidalen Raum und haben wahrscheinlich ein höheres drucksenkendes Potenzial. Beispiel: der neue MINIject Microstent

iStent inject

iStent inject ist das kleinste Implantat, das beim Menschen eingesetzt wird. Die winzigen Implantate werden an der Hauptstelle der Abfluss-Störung im Auge eingesetzt: Im Kammerwinkel. Dadurch verbessern sie die Zirkulation des Kammerwassers.

Der iStent ist ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung. Ein Durchmesser von 0,3 mm und eine Länge von 0,4 mm: Mit dem bloßen Age ist das kleine Objekt aus Titan kaum zu erkennen. Ähnlich wie ein Stent im Herzen dazu dient, den Blutfluss an verengten Stellen zu verbessern, bewirkt auch dieser Stent einen schnellen Durchstrom von Flüssigkeit – in diesem Fall im Auge. Das System besteht aus zwei Stents, die in einem mikro-invasiven Verfahren in die Vorderkammer des Auges eingebracht werden. Sie werden so positioniert, dass die Flüssigkeit aus der Vorderkammer direkt in ihren natürlichen  Abflussweg (Schlemm Kanal) geleitet werden kann – was zu einer signifikanten Senkung des Augeninnendrucks führt.

Die dritte Generation des iStent, der iStent Inject W (Glaukos), misst 360 μm im Durchmesser und in der Länge. Da keine Bindehautwunde nötig ist, hinterlässt der Eingriff kein Fremdkörpergefühl und ist auch gut mit der Operation des grauen Stars kombinierbar.

Seit der Einführung des iStent im Injektor 2012 wurden weltweit mehr als 500.000 dieser Mikro-Bypass-Stents implantiert. Eine 2019 durchgeführte Meta-Analyse mit Daten von 675 Patienten und einer Nach­beobach­tungsdauer von bis zu fünf Jahren sowie weitere Langzeitstudien zeigen, dass die iStent- oder iStent-inject-Implantation mit einer nachhaltigen Senkung des Augeninnendrucks (IOD) und der Medikamentenbelastung verbunden ist.

Wie wird iStent inject implantiert?

Die Implantation des iStent inject erfolgt in der Regel unter örtlicher Betäubung mit Tropfen und kann ambulant durchgeführt werden. Die winzigen Implantate werden nahtfrei von innen über selbstabdichtende Mikroinzisionen in den Abflusskanal (Schlemm’scher Kanal) eingesetzt. Dank der drucksenkenden Wirkung können üblicherweise weniger Augentropfen verschrieben werden – in manchen Fällen kommt man dank des kleinen Eingriffs sogar künftig ganz ohne Tropfentherapie aus.

XEN

Das XEN-Gel-Implantat (Allergan) ist das kleinste Drainageröhrchen, das zur Glaukom-Therapie angewendet wird, wenn die natürlichen Abflusswege des Auges nicht mehr funktionieren. Das Kollagenröhrchen wird von innen durch selbstabdichtende Mikroschnitte vom Kammerwinkel unter die Bindehaut implantiert. Es bewirkt eine Senkung des Augendrucks, weil das überschüssige Kammerwasser aus der vorderen Augenkammer durch das Röhrchen unter die Bindehaut fließen kann. Seine Wirkung ist der einer klassischen Trabekulektomie (Filteroperation) vergleichbar, ohne dass jedoch die Bindehaut eröffnet werden muss. Daher sind die Beschwerden nach der Operation deutlich geringer und das Auge heilt schneller. Die Implantation ist an Augen mit natürlicher Linse ebenso möglich wie nach einer Operation Grauer Star.

MINIject Microstent

Der neue MINIject (iSTAR Medical) ist ein schwammartiges Silikonimplantat, der als Stent implantiert wird, um den Augendruck zu senken. Mit diesem Implantat kann erstmals der suprachoroidale Abflussweg wieder verbessert werden. Eine Markierung auf dem Stent dient der optimalen und sicheren Platzierung im Auge. Der MINIject wird mit einem speziellen Instrument von innen in das Auge eingebracht und mit einem kleinen Rädchen kontrolliert platziert. Das Material hat spezielle Eigenschaften, das Entzündungen und Vernarbungen entgegen wirkt.


Grüner Star Operationen

Kahook Dual Blade

Neben den oben beschriebenen chirurgischen Verfahren zur Behandlung des grünen Stars mit Mikroimplantaten gibt es auch implantatfreie Ansätze, um den Augeninnendruck zu senken: Mit einem doppelschneidigen Mikromesser, dem Kahook Dual Blade, wird ein feiner Streifen des Trabekelmaschenwerkes entfernt, wodurch die Kollektorkanäle freigelegt werden. Auf diese Weise wird der Abflusswiderstand des Trabekelmaschenwerkes reduziert.

Kanaloplastik

Die mikroinvasive 360° Kanaloplastik (Canaloplasty) ist eine Glaukom Operation mit einem Mikrokatheter zur Behandlung. Die Kanaloplastik wurde durch den weltweit renommierten Glaukomspezialisten Prof. R. Stegman aus Südafrika entwickelt. Bei dieser Grüner Star Operation wird zunächst der Schlemmsche Kanal freigelegt, der im Durchschnitt nur einen 0,2 mm kleinen Durchmesser hat. Dieser rund um die Iris verlaufende natürliche Abflusskanal für das Kammerwasser wird dann mit einem Mikrokatheter über den gesamten Verlauf aufgereiht und anschließend mit einem Spannungsfaden offengehalten. Während der Kanaloplastik kann die Funktion der Abflusswege mit einem Kontrastmittel kontrolliert werden (Canalografie).

Die wesentlichen Vorteile dieser technisch anspruchsvollen Grüner Star Operation liegen in der geringeren Komplikationsrate und der einfacheren Nachbehandlung im Vergleich zu klassischen Glaukomoperationen wie z.B. der Trabekulektomie. Indem der Kammerwasserabfluss über die natürlichen Abflusswege verbessert wird, kann eine sehr gute Senkung des Augendruckes und eine physiologische Senkung des Augeninnendruckes erreicht werden.

Viskokanaloplastik

Die Viskokanaloplastik ist eine – ebenfalls mikroinvasive – Variante der Kanaloplastik. Bei der Viskokanaloplastik ab interno (= von innen) wird über die Hornhaut ein minimalinvasiver Zugang von ca. 1,8 mm zur Vorderkammer angelegt, um den Schlemmschen Kanal durch das Trabekelmaschenwerk von innen zu eröffnen. Mithilfe einer speziellen Operationssonde (Visco 360/OMNI System) wird der Kanal anschließend um das 2-3-fache aufgedehnt und eine bestimmte Menge sogenannten Viskoelastikums injiziert, das sich in der gesamten Funktionseinheit Schlemmscher Kanal inklusive des Trabekelmaschenwerk und den skleralen Kollektorgefäßen ausbreitet.

Trabekulotomie

Neben der Viskokanaloplastik kann mit dem OMNI-System auch eine Trabekulotomie ab interno (das bedeutet von innen) durchgeführt werden. Bei dieser Grüner Star Operation wird das Trabekelmaschenwerk zunächst rundherum oder teilweise gefüllt. Anschließend wird der Mikrokatheter aus dem Auge herausgezogen, um das Trabekelwerk mechanisch zu spalten und so den Abfluss des Kammerwassers zu optimieren.

Dieses Operationsverfahren, das ebenfalls der Mikroinvasiven Glaukomchirurgie (MIGS) zugeordnet wird, ist im Vergleich zur Kanaloplastik noch schonender, weil der Schlemmsche Kanal nicht freipräpariert wird. Beide Verfahren sind auch mit einer Kataraktoperation zu kombinieren.

Trabekulektomie

Bei der klassischen Trabekulektomie wird ein künstlicher Abflusskanal geschaffen. Durch diesen entweicht die Flüssigkeit aus dem Auge und wird unmittelbar wieder vom Körper resorbiert. Ein Filterkissen – auch Sickerkissen genannt – sorgt für den notwendigen Abflusswiderstand, um den Zieldruck zu erreichen. Die klassische Trabekulektomie gilt seit Jahrzehnten nach wie vor als Goldstandard der Glaukomchirurgie. Da sie mit einem etwas höheren Operationsrisiko und einer recht langen Nachbehandlungszeit verbunden ist, wird der Nutzen gegenüber den Risiken stets individuell und sorgsam abgewogen.

Neurostimulation des Sehnervs

Die Neurostimulation des Sehnerven (ONS, ocular nerve head stimulation) durch elektrische Reize wird gezielt zur Behandlung von Gesichtsfeldausfällen bei Glaukom und nach AION eingesetzt. Diese nichtinvasive Neuromodulation basiert auf den Erkenntnissen, dass elektrische Stimulation des Sehnerven retinale Ganglienzellen vor Untergang schützt (Neuroprotektion) und die axonale Regeneration fördert (Neurorestoration).

Ein ONS Verfahren zur Neurostimulation des Sehnervs ist die EBS Therapie. Die Neurostimulation ist ein nicht-invasives, auf den Patienten abge­stimmtes Elektro­stimu­lations­ver­fahren zur best­mög­lichen Wieder­her­stellung verloren gegan­genen Sehver­mögens. Sie ist möglich, wenn die Ursachen für die Verluste im Gesichtsfeld und beim Farbensehen auf neuro­logische Schädi­gungen wie z.B. Schlag­anfall, Schädel-Hirn-Trauma, Augen­infarkt (AION) sowie einige Formen des Glau­koms zurück­zuführen sind.


Welche Grüner Star Behandlung für mich?

Moderne Glaukomdiagnostik

Der Augeninnendruck spielt eine wichtige Rolle sowohl bei der Entstehung als auch beim Verlauf eines grünen Stars (Glaukom), deshalb messen wir Ihren Augen­innen­druck (IOD) und Ihre Hornhautdicke. Um ein Glaukom sicher zu diagnostizieren, ist zudem die Untersuchung des Sehnervenkopfes und des Kammerwinkels notwendig. Mit der Beurteilung des Sehnerven­kopfes stellen wir fest, ob bereits ein Schaden vorhanden ist, mit der Untersuchung des Kammerwinkels erhalten wir Hinweise auf die Glaukomform. Je nach Ergebnis untersuchen wir außerdem Ihr Gesichtsfeld. Bei einem Verdacht auf ein Glaukom können wir mittels einer modernen Untersuchung der retinalen Nervenfaserschicht (OCT des Sehnerven) eine noch genauere Diagnose stellen. 

Persönliche Risikoanalyse

In einem persönlichen Gespräch analysieren wir Ihre Erkrankungsgeschichte und Ihr Risikoprofil. Hier geht es um Kriterien wie Alter, familiäre Veranlagung oder Vorerkrankungen, die den Verlauf des grünen Stars beeinflussen können und daher in die Wahl der Therapie einfließen.

Zu den Glaukom-Risiko­faktoren gehören:

  • Alter über 40 Jahre
  • Glaukom­erkrank­ungen in der Familie
  • Diabetes
  • Medika­menten­ein­nahme (z.B. Langzeit-Cortison­therapie)
  • Durch­blutungs­stör­ungen
  • Starke Kurz­sichtig­keit

Individuelle Behandlungsempfehlung

Sobald alle diese Informationen vorliegen, ermittele ich daraus Ihren individuellen (Augen-)Zieldruck. Dies ist Ihr individueller Augendruck, bei dem die Grüner Star Erkrankung nach wissenschaftlich erwie­senen Kriterien mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht weiter fortschreitet. Der Augendruck ist der nahezu einzige bekannte Risikofaktor, den wir heutzutage zum Schutz Ihrer Sehkraft durch eine Behandlung beeinflussen können. Die Senkung des Augeninnendrucks kann das Auftreten eines Glaukoms wirksam verzögern oder ganz verhindern. Ergänzend zur augendrucksenkenden Therapie können Sie durch eine Umstellung der Ernährung und eine Änderung Ihres Lebensstils den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Ein vorhandener Schaden ist damit jedoch nicht rückgängig zu machen. 

Da das Glaukom eine chronische Erkrankung ist, kontrolliere ich Ihren Krankheitsverlauf regelmäßig. Dank moderner Technologie in der Glaukomdiagnostik dokumentiere und vergleiche ich die Befunde in ihrem zeitlichen Verlauf, um ein Fortschreiten der Erkrankung (Progression) sehr präzise und frühestmöglich festzustellen. So kann ich Ihre Therapie bei Bedarf anpassen. 

„Unbehandelt kann ein Glaukom zur Erblindung führen, weil es den Sehnerven schädigt und dadurch die Sehkraft unwiederbringlich bedroht.“

Dr. Fabia Müller-Groh

Kosten

Habe ich eine Zuzahlung zu erwarten?

Nein, die Therapie wird ohne Zuzahlung von allen gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen.