Ratgeber Ernährung bei altersbedingter Makuladegeneration (AMD)
Lebensstil-Checkliste bei AMD

Liegen bei Ihnen Risikofaktoren für die Entwicklung einer AMD vor, können Sie durch Ernährung und Lebensstil das Risiko reduzieren.
Und wenn Sie bereits an AMD leiden, können Sie damit das Risiko des Fortschreitens vermindern und Ihren Sehverlust vermindern.
- Essen Sie Lebensmittel, die reich an Carotinoiden Lutein und Zeaxanthin sind. Dazu gehören zum Beispiel grünes Blattgemüse, orangefarbene Paprikaschoten und Eier.
- Essen Sie mindestes 2-mal pro Woche Kaltwasserfisch wie Thunfisch, Lachs, Regenbogenforelle und Makrele, um von seinem hohen Gehalt an Zeaxanthin zu profitieren.
- Nehmen Sie spezielle Augenvitamine ein, die Lutein und Zeaxanthin, Vitamin C, Vitamin E und Zink enthalten. Fragen Sie Ihre Augenärztin/ Ihren Augenarzt, welche Präparate sie/ er empfiehlt.
- Bewegen Sie sich ausreichend und täglich an der frischen Luft und achten Sie auf ein gesundes Körpergewicht.
- Rauchen Sie nicht – auch nicht passiv.
- Testen Sie Ihr Sehvermögen täglich mit dem Amsler-Gitter. So stellen Sie frühzeitig Veränderungen fest. Falls Sie neuerdings verzerrtes Sehen wahrnehmen, kann dies ein Hinweis auf die Entwicklung einer trockenen oder feuchten AMD sein.
- Schützen Sie Ihre Augen vor UV- und Blaulicht. Tragen Sie dafür eine hochwertige Sonnenbrille mit einem UV-400- und einem Blaulichtfilter.
- Lassen Sie Ihre Augen in regelmäßigen Abständen untersuchen. Viele Betroffene mit trockener AMD sollten 1x pro Jahr zum Augenarzt gehen. Sie profitieren von digitaler Netzhaut-Fotografie (Netzhautscanner) und optischer Kohärenztomografie (OCT der Makula).
Einfluss durch Ernährung auf die AMD

In zahlreichen Studien wurde ein Zusammenhang von Ernährung zu AMD nachgewiesen. Am signifikantesten sind die Age-related Eye Disease Study und Ihre Folgestudien (AREDS 1 und AREDS 2).
Bei der ersten Studie (AREDS 1) handelte es sich um eine große randomisierte Kontrollstudie, die mehr als 3000 Teilnehmer über 7 Jahre begleitete. Im Ergebnis zeigte sich, dass die Einnahme des Supplements mit spezifischen Antioxidantien und Zink das Risiko der Verschlechterung von AMD bei bestimmten Patient:innen um 25 Prozent reduziert.
Die Folgestudie (AREDS 2) untersuchte die Wirkung einer Supplementierung mit hohen Dosen zweier Carotionide (Lutein und Zeaxanthin) sowie von Omega-3-Fettsäuren. Es zeigte sich, dass 10 Milligramm Lutein und 2 Milligramm Zeaxanthin den Fortschritt von trockener und feuchter AMD um 11 Prozent hemmten. Das wurde verglichen mit der ursprünglichen AREDS Supplementierung.
In dieser Studie konnte auch die Entwicklung gesetzlicher Blindheit durch die Einnahme von Lutein und Zeaxanthin um 18 Prozent reduziert werden. Dagegen zeigte sich in dieser Studie kein Effekt durch die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren (350 Milligramm DHA und 650 Milligramm EPA) auf die fortschreitende Entwicklung einer AMD.
Augenärzt:innen empfehlen den meisten AMD-Patient:innen die Einnahme eine Vitaminsupplements auf Basis der AREDS-Studie. Doch ein Supplement ist kein Ersatz für eine gesunde Ernährung. Die Synergieeffekte der Nährstoffe in vollwertigen Lebensmitteln üben einen positiven Einfluss auf unseren Körper aus, der durch ein Nahrungsergänzungsmittel nicht imitiert werden kann.
Weitere Studien konnten nachweisen, dass eine Ernährung, die reich an bestimmten Nährstoffen ist, das Risiko einer AMD reduzieren kann, während nährstoffarme Ernährung das Risiko einer Entwicklung der Erkrankung erhöht.